Angebotsanalyse für den ÖPNV anhand von Güteklassen

Wie gut sind Siedlungsbereiche mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen? Wo existieren Defizite?

Wesentlicher Bestandteil der Mobilitätswende ist ein nachhaltiges, effizientes und leicht zugängliches ÖPNV-Netz, bei dem eine gute fußläufige Erreichbarkeit im Wettbewerb zum Auto entscheidend ist.


Daher untersuchen wir in zahlreichen Projekten den aktuellen Bestand von ÖPNV-Netzen, analysieren Verbesserungsmöglichkeiten und entwickeln neue Konzepte für unsere Auftraggeber:innen. Zu unserem Methodenportfolio neu hinzugekommen ist nun eine standardisierte Angebotsanalyse des ÖPNV. Hierfür haben wir – angelehnt an das Schweizer Modell – eine Methode zur Identifikation von Güteklassen konzipiert. Diese geben an wie gut ein Gebiet mit dem ÖPNV angeschlossen ist.

Hierzu ermitteln wir die Bedienungsqualität für jede Haltestelle, indem wir mit Hilfe von GTFS-Daten (General Transit Feed Specification) die durchschnittliche Taktdichte an den ÖPNV-Haltestellen ermitteln. In Kombination von Taktintervall und Wertigkeit einer Haltestelle - ausgehend von den dort verkehrenden Verkehrsmitteln (Bahn: hohe Wertigkeit bis Bus: niedrigere Wertigkeit) -  ergeben sich die Güteklassen von A (sehr gutes Angebot) bis D (Basiserschließung), die die Angebotsqualität beschreiben. Durch die Verwendung von Isochronen für 3, 5 und 10 Minuten Gehzeit, die sich am tatsächlichen Wegenetz orientieren, können wir die Güteklassen räumlich darstellen.

Im Ergebnis können wir so die Qualität der ÖPNV-Erschließung auf Grundlage des Angebotes und der realen Wegelängen ermitteln. Außerdem bieten uns die Daten wertvolle neue Erkenntnisse, die in unserer Arbeit und in der Kommunikation mit unseren Auftraggeber:innen von großem Nutzen sind. Bisher konnten wir unsere Methodik an verschiedenen Kommunen erproben und freuen uns über die positive Resonanz. 
 

Ihre Ansprechpartner:innen zu diesem Thema: David Philipps und Barbara Wagner.