Hauptbusachse in Oberberg wird gestärkt

Verbessertes ÖPNV-Angebot zwischen Gummersbach, Wipperfürth, Hückeswagen und Remscheid-Lennep

Köln, den 04.12.2023

In den vergangenen Jahren hat der Oberbergische Kreis sein ÖPNV-Angebot in verschiedenen Kreisteilen umfangreich reorganisiert und den Angebotsumfang deutlich erweitert. Letzte noch nicht überarbeiteter Bereich, der einer Neustrukturierung bedarf, ist der Nordkreis mit den Kommunen Hückeswagen, Marienheide und Wipperfürth bis hin nach Gummersbach. Als Teil des bundesweiten Förderprogramms „Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV“ hat sich der Kreis unter dem Projekt „OFT - Oberberg fährt im Takt“ nun eine Überplanung des gesamten Linienangebotes im Oberberger Norden vorgenommen. Hauptverbindung dieses Korridors ist die Linie 336, die aufgrund der starken Orientierung am Schülerverkehr, keine Taktverkehre sowie ständig variierende Linienverläufe aufweist. Zahlreiche Verspätungen aufgrund des langen Linienweges und der starken Belastung der Straßen, machen diese wichtige Linie, die eine frühere Bahnstrecke ersetzt, problematisch und unattraktiv.

Ziel ist es, die Linie 336 sowie die zu- bzw. ablaufende Linien mit einem vertakteten Angebot so zu gestalten, dass auch größere Fahrgastpotenziale außerhalb des Schülerverkehrs angesprochen werden. VIA und das Partnerbüro MOBILE ZEITEN, Oldenburg haben hierzu einen integralen Taktfahrplan für den gesamten Nordkreis entwickelt und alle Linien des Untersuchungskorridors überplant. Zentral sind dabei zum Beispiel die Zug-Anschlüsse an die RB25 in Marienheide oder in Remscheid-Lennep in Richtung Wuppertal, Solingen und Düsseldorf.

Auf der Suche nach Lösungen schied früh die Idee eines Schnellbusses aus, da dieser aufgrund der Streckengegebenheiten gerade mal bis zu acht Minuten schneller am Ziel sein könnte. Wirkliche Fahrzeitverkürzungen hätten nur bewerkstelligt werden können, wenn wichtige Haltestellen wegfielen und nur über Bundesstraßen und Ortsumfahrungen gefahren würde. Eine Aufteilung der Linie hätte hingegen den Effekt, dass sich die Fahrgäste abwenden könnten, da Fahrgastströme sich über den gesamten Linienweg überlappen. 

Insgesamt wurden drei Varianten entwickelt. Im Kreisentwicklungsausschuss im November votierten die Politiker:innen einstimmig für die Vorzugsvariante 1a. Sie beinhaltet unter anderem den Anschluss an die RB25 in Marienheide und den RE47 in Remscheid-Lennep nach Düsseldorf. Ein langsamer und ein schneller Bus soll zwischen Gummersbach und Marienheide verkehren, der langsamere bindet als Linie 322 Müllenbach an den Hauptort Marienheide und an Gummersbach an. Angebunden werden soll zudem das Gebiet Talbecke-Niedernhagen mit einer neuen Stadtbuslinie 367. Auf dem Kernkorridor zwischen Marienheide und Hückeswagen würde das Angebot der 336 auf einen 30-Minuten-Takt verdichtet.

Der akute Mangel an Fahrpersonal führt dazu, dass das Konzept allerdings nur in kleinen Schritten umgesetzt werden kann. Daher erarbeiten VIA und MOBILE ZEITEN in enger Zusammenarbeit mit dem Kreis und der OVAG ein Stufenkonzept für den Einstieg.

 

Anprechpersonen zu diesem Projekt: Herbert Eidam und David Philipps

 

 

 

Foto: VIA eG
Linienkonzept der Vorzugsvariante 1a (Quelle: VIA eG und MOBILE ZEITEN)