Neue Konzepte sind gefragt

Zweiter Bürgerdialog zum Mobilitätskonzept der Blütenstadt Leichlingen

Wie sind die Menschen in Leichlingen derzeit mobil? Und viel wichtiger: wie bewegen sich die Bürger:innen sich in Zukunft fort? Seit Sommer 2021 bearbeitet VIA in Kooperation mit der ISAPLAN Ingenieur GmbH das Mobilitätskonzept für die Blütenstadt Leichlingen und sucht lokale Lösungen, um die Mobilität in Leichlingen vernetzter und nachhaltiger zu gestalten. Wichtiger Bestandteil des Konzeptes ist die aktive Beteiligung der Leichlinger Bürgerschaft sowie wichtiger mobilitätsrelevanter Stakeholdern vor Ort. In diesem Rahmen fand am 08.12.2021 der zweite Online-Bürgerdialog zum Mobilitätskonzept statt. Gut 60 interessierte Bürger:innen verfolgten die Onlinepräsentation der ersten Ergebnisse zur Bestandsanalyse und nahmen an der anschließenden Diskussion teil.

 

Detektivarbeit geleistet

 

Neben ersten Zahlen zum Rücklauf der Haushaltsbefragung präsentierten VIA und ISAPLAN die Ergebnisse des "Wegedetektivs", einer kartengestützten Onlineplattform, bei der die Bürger:innen Leichlingens im Sommer Anregungen und Kommentare zur Verkehrs- und Mobilitätssituation abgeben konnten. Bei den knapp 500 Eingaben kristallisierte sich heraus, dass aus Sicht der Teilnehmenden die größten Defizite in der fehlenden Radinfrastrukturen sowie in einer Verbesserung der Querungssituation für zu Fuß Gehende am Brückerfeld oder in Förstchen und Trompete liegen. Auch der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist ausbaufähig, insbesondere Verbindungen in die Nachbarstadt Langenfeld.

 

Intensive Vor-Ort-Recherche

 

Zudem sind durch VIA und ISAPLAN umfangreiche Vor-Ort-Analysen mit dem Rad, zu Fuß und mittels Pkw durchgeführt worden, u.a. wurde ein 92 km langes Analysenetz im Radverkehr abgefahren und auf Oberflächen- und Breitenmängel sowie ERA-Konformität überprüft. Alle erhobenen Daten sowie die Eingaben der Bürger:innen sind in ein Stärken-Schwächen-Profil eingeflossen. Als Stärken stellten sich in der Nahmobilität die vorhandenen rad- und fußverkehrsfreundlichen Wege entlang der Wupper oder am Rathaus sowie teilweise sehr gut gestalteten Fußgängerüberwege am Rathaus oder Bahnhof dar. Als positiv beim ÖPNV und der Vernetzten Mobilität sind die neuen Wasserstoffbusse, das neue Fahrplanangebot ab Fahrplanwechsel oder das Bergische E-Bike zu nennen. Kritisch aus Sicht der Planer:innen sind die unklaren Wegführungen und Netzlücken im Radverkehr sowie die häufigen benutzungspflichtigen Geh- und Radwege innerorts, da es hierbei oftmals zu Konflikten zwischen Radfahrenden und Zu-Fuß-Gehenden kommt. Insgesamt deckt sich die Analyse mit dem Feedback der Bürger:innen.

 

Insbesondere beim Thema Aufteilung und Nutzung des Straßenraums zeigten VIA und ISAPLAN das Spannungsfeld auf: "Sollen zusätzliche Parkplätze eingerichtet werden, oder soll der Platz für den Radverkehr verwendet werden?" Zusammen mit den Teilnehmenden diskutierten die Planer:innen welcher Fokus bei der zukünftigen Mobilitätsgestaltung gesetzt werden und welche Ziele sich die Stadt für die Zukunft nehmen soll.

 

Die Dokumentation des 2. Bürgerdialogs können Sie hier abrufen.

 

Weitere Information zum im Aufbau befindlichen Mobilitätskonzept der Blütenstadt Leichlingen finden Sie hier.

 

Wenn Sie sich für unsere Herangehensweise an die Entwicklung von Mobilitätskonzepte interessieren, klicken Sie hier.

 

(Fotos: VIA eG)